St. Agatha Bleiwäsche
Kirchengemeinde des PR Wünnenberg-Lichtenau
Geschichte der Kirche
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts beschlossen die Einwohner von Bleiwäsche, in ihrem Ort eine Kirche zu errichten. Die Genehmigung zum Bau wurde vom Paderborner Bischof Franz Arnold von Wolff-Metternich zur Gracht erteilt. Im Jahre 1708 wurde mit der Errichtung des Kirchenbauwerks begonnen, bereits ein Jahr später wurde die Kirche fertiggestellt. Zum Liborifest im Jahr 1710 wurde das erste Hochamt gefeiert. Ein Jahr später weihte sie der damalige Generalvikar Jodokus Frihoff.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf Grund von Platznot der Bau eines neuen Kirchengebäudes beschlossen. Aus Kostengründen wurde ein erst geplantes dreischiffiges Bauwerk von Generalvikariat und der königlichen Regierung aus Minden nicht genehmigt. Trotzdem wurde im Jahr 1897 die etwa 200 Jahre alte Kirche des Ortes abgebrochen. Im April 1897 wurde dann der Grundstein für eine neue einschiffige Kirche gelegt, deren Rohbau 33.000 Mark kostete. Im Jahre 1901 konsekrierte Weihbischof Augustinus Gockel das bis dahin fertiggestellte Gebäude.
Chronik 1897
Es kam in diesem Jahre der Kirchenbau zu Stande, welcher schon seit 15 Jahren mit vielen Schwierigkeiten verknüpft war. Die Mauersteine waren schon im vorigen Jahre in der Gemeinde Steinbruche gebrochen worden. Die Kirche wurde im Monat April mindestfordernd verdungen, und es übernahm die Maurerarbeit der Mauermeister Todt aus Wellau. Die Zimmerarbeit übernahm der Zimmermeister Susewind aus Olsberg. Die übrigen Arbeiten wurden in mehreren Posten abgegeben. Der Grundstein zu der neuen Kirche wurde am 22. Juni gelegt. Die Einweihung der neuen Kirche fand am 14. Dezember durch den Dechant Wacker aus Wünnenberg statt. Die Kirchenkollekte aus der Diözese Paderborn hat 7.700 Mark eingebracht, welche schon 1896 abgehalten worden ist. Die Hauskollekte hat in den Regierungsbezirken Minden und Münster 12.200 Mark eingebracht. Die Gemeinde hat bis jetzt von der Hilfsbank in Münster 15.000 Mark auf Amoration zu 4½ % geliehen. Der Turm der Kirche ist bis jetzt noch nicht fertig, er muß im Jahre 1898 fertiggestellt werden.
Chronik 1901
Chronik 2010
Juli: Große Freude bei der Katholischen Kirchengemeinde, zur Wiedereröffnung der renovierten Kirche und der feierlichen Konsekrierung des neuen Altars kommt der Herr Erzbischof Hans Josef Becker am 10. Juli in unsere Gemeinde. Ein halbes Jahr war die Kirche wegen der Renovierung geschlossen, die Messen wurden im Pfarrheim gefeiert. Ostern und Erstkommunion zelebrierte Pater Abraham in der Schützenhalle.
Für 250.000 € wurde unter anderem ein neuer Eingang geschaffen, der Altarraum vergrößert und ein neuer Altar errichtet. Die Innenfassade bekam einen neuen Anstrich und die Fenster mit figürlichen Darstellungen wurden doppelt verglast.
Bei heißen hochsommerlichen Temperaturen empfangen die Bleiwäscher Vereine und Gläubigen den Erzbischof. Der Messfeier in der voll besetzten Kirche wohnen auch viele Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte der Nachbargemeinden bei. Anschließend wird bis in die Nachtstunden ein zünftiges Pfarrfest gefeiert
Die Heiligenfiguren der hl. St. Agatha, der hl. Barbara, des hi. Josef, des hl. Antonius von Padua, des hl. Aloysius und des hl. Michael entstammen fast ausschließlich der alten Kirche aus dem vorigen Jahrhundert.
1840 wird von einem Lehrerseminar in Büren eine gebrauchte große Orgel erworben, die ursprünglich aus dem ehemaligen Benediktinerkloster in Willebadessen stammt. Gebaut wurde sie von einem französischem Emigranten, der in Paderborn unter dem Namen Hieronymus bekannt ist. Noch heute ist diese Orgel, die inzwischen mehr als 200 Jahre alt ist, in der Bleiwäscher Kirche zu hören.
Immer wieder wird das Kirchengebäude renoviert und modernisiert. 1957 werden die feuchten alten Sandsteine des Kirchenbodens durch italienische Marmorplatten ersetzt. der Tabernakel des Hochaltars wird 1960 erneuert und der alte in den Marienaltar integriert. 1965 entsteht aus einem Teil der alten Kommunionbank ein Altar. Der Priester ist ab diesem Zeitpunkt beim Gottesdienst dem Volke zugewandt. Die Kanzel wird abgebaut und dient als Ambo.
1981 wird die Kirche vollkommen renoviert und 2010 beginnen Umbauarbeiten im und am Gebäude. Ein Behinderteneingang mit Rollstuhlrampe wird geschaffen, die Fenster restauriert und doppelt verglast, der Innenraum mit einem neuen Anstrich versehen, der Altarraum vergrößert und ein neuer Altar aus Stein angeschafft. Im Fuße des Altars ist ein Schmuckstein aus Bleiglanz eingearbeitet, ebenso eine Reliquie vom Märtyrer Romulus, sowie der hl. Katharina und der hl. Ursula.
Die St. Agatha Kirche in Bleiwäsche ist denkmalgeschützt.