St. Johannes Enth. Asseln

Kirchengemeinde des PR Wünnenberg-Lichtenau

Kurze Asselner KIRCHENGESCHICHTE

Seit dem Jahr 1021 war Asseln Teil der nordöstlich von Lichtenau gelegenen früheren und heute nicht mehr existierenden Pfarrei Kerkdorp, der Urpfarrei des Soratfelds. Bei Wind und Regen, Schnee und Eis mußten die Asselner daher übern Berg in Richtung Lichtenau zur Messe pilgern.

Die Errichtung einer ersten eigenen Kapelle wurde im Jahre 1615 beantragt. Bereits im folgenden Jahr – 1616 – wurde die erste Asselner Kirche eingeweiht. Die noch heute die Optik der Asselner Kirche prägende Kanzel stammt aus der damaligen Kirche. Damit einhergehend schickte der Fürstbischof umgehend einen Seelsorger nach Asseln – der erste Geistliche war Kaplan Kaspar Elebracht (1616-1619).

Die erste Kirchenglocke aus dem Jahre 1616 trug den Namen Heinrich – vermutlich den Vornamen des Spenders.

Fast 45 Jahre später, am 18. Mai 1660, erhielt Asseln den Rang einer selbständigen Pfarrei. Mit der Ernennung Asselns zur selbständigen Pfarrei kam Pfarrer Conrad Bödeker in den Ort.

Asseln wuchs – mehr und mehr Menschen wohnten in Asseln. Daher wurde rund 100 Jahre später, im Jahre 1756, die Kirche vergrößert, um der gewachsenen Gemeinde Platz zu den Messen und Andachten zu bieten.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigte die „in die Jahre“ gekommene Kirche markante Baufälligkeiten. Mit großem Engagement von Seiten der Asselner Bevölkerung wurde daher in den Jahren 1906/1907 eine neue Pfarrkirche errichtet – mit Wänden aus Sandsteinquadern. Die Spendenbereitschaft für den Neubau war groß: Die Hoch- und Seitenaltäre wurden von den Familien Johannes Müller (Singemüllers), Josef Rebbe (Turks) und Heinrich Rüsing (Leifels) gestiftet. Die Kosten für das Rundfenster sowie die Bänke übernahm die Familie Schäfers (Altenrichts). Auf den 17. September 1907 ist die Einsegnung der neuen Pfarrkirche durch den Lichtenauer Dechanten Köhnborn dokumentiert. Die Kirchweihe (Konsekration) erfolgte erst Jahre später – am 28. Mai 1913 (ein Jahr vor Beginn des 1. Weltkrieges) durch Weihbischof Dr. Heinrich Hähling.

In den Jahren danach wurde die Kirche mit diversen Wandmalereien verschönert, die nach dem 2. Vatikanischen Konzil in den 1960-er Jahren im Zuge der sog. Moderne leider übermalt wurden.

Im Jahre 1951 wurde mit viel Mühe eine Heizungsanlage in der Kirche installiert – elektrisches Geläut folgte 1957.

In den Jahren 1989 bis 1994 erfolgte eine umfangreiche Sanierung der denkmalgeschützten Kirche mit Kosten in Höhe von 1.008.256,80 DM. Auch hierbei zeigte sich eine erfreulich große Spendenbereitschaft der Gemeinde: Der Eigenanteil an der Sanierung, der von den Asselner Gläubigen durch Haussammlungen, Kollekten und die Aufnahme eines Darlehens beigesteuert wurde, betrug stolze 212.283,80 DM.

Am 27. Februar 1994 weihte der damalige Weihbischof Paul Consbruch den neuen Zelebrationsaltar ein. Hierfür wurden auch zwei Betbänke der 1906 abgerissenen Kirche genutzt. Erzbischof Johannes Joachim Kardinal Degenhardt spendete hierzu Reliquien des Heiligen Liborius, die in den neuen Altar eingesetzt wurden.

1999 bildete sich mit den Pfarreien St. Alexander Iggenhausen, St. Johannes Baptist Herbram und St. Kilian Lichtenau ein erster Pastoralverbund. Dieser wurde durch Kardinal Degenhardt zum 1. März 2002 formal wirksam. Erweitere Pastoralverbünde folgten bis in die Gegenwart.

* Erstellt auf Basis der Beschreibung in „Kirchenführer St. Johannes Enthauptung Asseln“ aus dem Jahre 2007 sowie der Ausführungen auf der Webseite Asseln.

Zeittafel

  • 1015 erste Erwähnung Asselns als Praedium (Landgut) Aslan
  • 1021 – 1660 gehörte Asseln zu der heute nicht mehr existierenden Pfarrei Kerkdorp, nordöstlich von Lichtenau gelegen
  • 1616 wurde am Platz der jetzigen Kirche die erste Asselner Kapelle eingeweiht – davon zeugt noch die Kanzel im Kircheninneren
  • 18.05.1660 wurde Asseln zu einer selbständigen Pfarrei erhoben
  • 1756 Erweiterung der Kirche aufgrund wachsender Bevölkerung des Ortes
  • 1906 / 1907 Errichtung einer neuen Pfarrkirche
  • 28.5.1913 Kirchweihe
  • 1989 – 1994 letzte umfangreiche Kirchensanierung für mehr als eine Mio. DM
  • 1994 Weihe des neuen Zelebrationsaltar
  • 1999 – 2010 Pastoralverbund zusammen mit den Kirchengemeinden Herbram, Iggenhausen und Lichtenau
  • 2010 – 2019 Pastoralverbund Lichtenau mit allen Kirchengemeinden der Stadt Lichtenau
  • ab 2019 Pastoraler Raum Wünnenberg-Lichtenau