Bei einer „Meilensteinveranstaltung“ in Atteln diskutiert der Pastorale Raum Wünnenberg-Lichtenau Schwerpunkte für die Zukunft
Lichtenau/Bad Wünnenberg. Ein Treffpunkt von Jung und Alt soll sie sein, ein Ort, wo Menschen Hilfsbereitschaft erleben und wo neue geistliche Aufbrüche stattfinden – die Kirche in den 22 Wünnenberger und Lichtenauer Ortsteilen. Das ist das Ergebnis einer Abstimmung bei einer „Meilensteinveranstaltung“ des Pastoralen Raumes Wünnenberg-Lichtenau in der Schützenhalle in Atteln. Rund 150 Katholiken waren zusammengekommen, um sich unter dem Motto „Segel setzen“ einen Zwischenstand des „Pastoralen Prozesses“ geben zu lassen, der mit der Zusammenlegung der beiden Pastoralverbünde Wünnenberg und Lichtenau 2019 gestartet worden war.
Angesichts des allgemein angestimmten „Abgesangs der Kirchen“ könnte man sich zwar in „geselliges Jammern“ zurückziehen, sagte der Leiter des Pastoralen Raumes, Pfarrer Daniel Jardzejewski. „Wir stimmen aber nicht ein in dieses Lamento.“ Vielmehr wolle man die Stärken des christlichen Glaubens betonen und an den Punkten arbeiten, „die Gott am meisten zum Leuchten bringen“, und die den Menschen Kraft für ihr Leben geben. Entsprechend wolle man daran arbeiten das gute Miteinander von Jung und Alt zu stärken, ein Ort für die gelebte Nächstenliebe, die Caritas, sein, und neue geistliche Aufbrüche initiieren, die die frohe Botschaft der Liebe Gottes verständlich machen.
In Gesprächen in einzelnen Orten hatten sich diese und weitere Schwerpunkte herauskristallisiert. So hätten Ortsvorsteher und Vertreter von örtlichen Vereinen und Verbänden betont, dass die Kirche als ein Mittelpunkt der Orte noch immer wichtig sei, auch wenn der regelmäßige Kirchgang nicht mehr angesagt sei, berichtete Annelie Becker von der Steuerungsgruppe des Pastoralen Prozesses. Bei Festen und wichtigen Ereignissen im Leben sei die Kirche aber nach wie vor gefragt. „Die Veränderungen sind nicht zu übersehen, bieten aber für die Zukunft auch Chancen“, zeigte sie sich zuversichtlich. Auffällig sei auch die Rückmeldung gewesen, dass immer weniger Leute immer mehr Fäden in der Hand halten, berichtete Annelie Becker. Die Nachwuchsprobleme seien überall offensichtlich, immer weniger Menschen seien bereit, Verantwortung in den Vereinen zu übernehmen. Und dennoch: „Die Stimmung in den Orten ist zuversichtlich.“
Corona-bedingt hatte der Pastorale Prozess zwar nicht im geplanten Maße stattfinden können, die neun Mitglieder der Steuerungsgruppe präsentierten in Anwesenheit der beiden Bürgermeister Ute Dülfer (Lichtenau) und Christian Carl (Bad Wünnenberg) dennoch ein differenziertes Bild der Situation in den katholischen Kirchengemeinden der beiden Städte, in denen immerhin 63,5 Prozent der Einwohner katholisch sind.
(Bericht: Markus Jonas)
Bildunterschrift:
Das Seelsorgeteam und die Steuerungsgruppe des Pastoralen Raumes Wünnenberg-Lichtenau stellten vor rund 150 Teilnehmern in der Schützenhalle in Atteln Zwischenergebnisse des Pastoralen Prozesses vor.
Von links: Pastor Johannes Wiechers, Gemeindereferent Norbert Wiedenstritt, Annelie Becker, Edeltraud Jung, Verwaltungsleiterin Patricia Dopp, die Gemeindereferentinnen Annette Wagemeyer und Jessica Plaßwilm, Diakon Patrick Vitt, Pastor Stefan Stratmann, Petra Günter, Barbara Knoppe, Pfarrer Daniel Jardzejewski, Mareike Flore, Ute Völlmecke, Sylvia Schmidt, Vikar Dominic Molitor, Markus Jonas und Claudia Grothe.
Foto: Pastoraler Raum Wünnenberg-Lichtenau